Expertenstandard Förderung der Harnkontinenz in der Pflege

Harninkontinenz verstehen

Um den Expertenstandard richtig anzuwenden, ist es zunächst wichtig, das Thema Inkontinenz zu verstehen. Harninkontinenz bezieht sich auf den unwillkürlichen Urinverlust, der oft mit Hilfsmitteln wie Kathetern oder Schutzkleidung behandelt wird. Die Blase spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie die Speicherung und Entleerung von Urin reguliert. Inkontinenz ist ein weitverbreitetes Problem aller Altersstufen, mit steigendem Risiko im Alter und begleitenden Problemen wie sinkender Lebensqualität und sozialem Rückzug für die betroffenen Menschen.

Die Rolle der Pflegekräfte

Die Pflegekräfte haben eine entscheidende Rolle, wenn es um die Förderung der Kontinenz bei betroffenen Personen geht. Sie sind in der Lage, Maßnahmen zur Förderung der Kontinenz zu planen und umzusetzen. Dies umfasst das Training des Beckenbodens, die Anwendung von Hilfsmitteln und die Beratung der Patientinnen und Patienten zur Verbesserung ihrer Blasenkontrolle.

Der Expertenstandard und seine Ebenen

Der „Expertenstandard Förderung der Harnkontinenz in der Pflege“ wurde entwickelt, um Pflegekräfte bei der effektiven Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Harninkontinenz zu unterstützen. Dieser Standard, veröffentlicht vom Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP), legt klare Leitlinien fest, um die Kontinenz zu fördern und die Lebensqualität der betroffenen Personen zu verbessern.

Der Expertenstandard Förderung der Harnkontinenz ist in sechs Ebenen unterteilt, die die verschiedenen Standardkriterien für die Pflege in diesem Bereich festlegen:

• Ebene 1 – Identifikation der Risikofaktoren für Inkontinenz: Hier werden individuelle Risikofaktoren erfasst und bewertet.
• Ebene 2 – Differenzierte Einschätzung und Koordination der diagnostischen Maßnahmen: Diese Ebene befasst sich mit der genauen Diagnose und der Koordination diagnostischer Schritte.
• Ebene 3 – Information, Schulung und Beratung von Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen: Die Aufklärung und Beratung von Betroffenen und ihren Angehörigen ist entscheidend.
• Ebene 4 - Maßnahmenplanung: Hier werden individuelle Maßnahmen zur Förderung der Kontinenz entwickelt.
• Ebene 5 – Koordination der multidisziplinären Behandlung: Die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen ist bei der Behandlung von Harninkontinenz von großer Bedeutung.
• Ebene 6 – Überprüfung des Erfolgs der Maßnahmen: Schließlich werden die durchgeführten Maßnahmen ausgewertet, und ihre Wirksamkeit beurteilt.

Faktische Umsetzung des Expertenstandards in der Pflege

Die Umsetzung des Expertenstandards erfordert ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Herausforderungen von Menschen mit Inkontinenz. Pflegekräfte müssen die Standardkriterien auf die individuellen Gegebenheiten ihrer Patientinnen und Patienten anpassen und interne Regelungen entsprechend gestalten. Das Hauptziel besteht darin, die Kontinenz zu fördern und die Lebensqualität der betroffenen Personen zu erhöhen.

Patientinnen und Patienten im Fokus der Pflege

Die Pflege von Patientinnen und Patienten mit Inkontinenz erfordert eine einfühlsame und individuelle Herangehensweise. Das Ziel ist es, die Kontinenz zu erhalten oder wiederherzustellen, um die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern.

Risikobewertung und Maßnahmenplanung

Die Identifikation von Risikofaktoren und die Entwicklung eines Maßnahmenplans sind entscheidend, um die Kontinenz zu fördern. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit der Pflegekräfte und anderer Fachdisziplinen.

e-Kurse zur erfolgreichen Umsetzung

Unsere e-Kurse zur Förderung der Kontinenz in der Pflege bieten praxisnahe Schulungsmaterialien für Pflegekräfte. Diese basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem Fachwissen erfahrener Pflegekräfte. Sie vermitteln das notwendige Wissen und die Kompetenzen, um die bestmögliche Pflege und Unterstützung für Menschen mit Harninkontinenz sicherzustellen.